Alle, die in gemeinschaftlichen Wohnformen leben (oder auf dem Weg dorthin sind), kennen das: Es kracht, es wird laut, es fliegen die Fetzen – oder es ist plötzlich ganz still zwischen Beteiligten, man redet nicht mehr (miteinander). Interessen prallen aufeinander, wir sehen uns an die Grenzen unseres Verstehens geführt, wir lernen uns höchst anstrengend in unseren Meinungsunterschieden kennen, Persönlichkeitstypen provozieren einander bis zur Weißglut oder Hilflosigkeit. Und es gibt (noch) keine Einigung auf eine verbindliche, respektvolle Gesprächskultur auch im Krisenfall.
Das beschäftigt uns immer wieder; es ist, wo Menschen versuchen zusammen zu leben, nie ganz vorbei. Und das sollten wir uns auch gar nicht wünschen – denn da, wo es weh tut, liegt oft genug Wachstumspotential, und auch die Möglichkeit, unsere mitmenschliche Verbundenheit mit frischen Augen zu sehen. Und zum Glück gibt es viele Ansätze, unterstützende Möglichkeiten und auch hilfreiche Menschen, die Festgefahrenes wieder in Bewegung bringen – in Bewegung auf einander zu.
Einer, der sich aufs Einziehen ins Wohnprojekt freut, vertreibt sich die Zeit mit vorbereitenden Gesprächen, die er als Podcast zur Verfügung stellt auf der Website „Wohnprojekte im Gespräch“.
Diese Folge hier passt zum Thema: „Wenn’s knallt oder wenn keiner mehr spricht. Umgang mit Konflikten im Wohnprojekt.“ Christoph Hegel ist seit vielen Jahren Mediator für Wohnprojekte. Im Gespräch mit Tom Voss berichtet er von seinen Erfahrungen, Konfliktlösungen in Wohnprojekten zu begleiten, und gibt Empfehlungen.
Das Interview hat am 9. Januar 2025 stattgefunden, und hier kann man den Podcast anhören.