Wohnen, wie es gut ist – für mich, dich, alle

45 aktive Mitgestaltende, 180 Gäste – so lautet ein erstes nüchternes Zahlen-Fazit aus dem “informativen und interaktiven Nachmittag rund ums Wohnen” (so die VeranstalterInnen in der Ankündigung), der am 28. Mai im VHS-Forum unter dem Titel Gut (und selbstbestimmt) wohnen in Köln – (wie) geht das?stattgefunden hat.

Hinter diesen beiden Zahlen steckt Bemerkenswertes:

Ein weit verzweigtes Netzwerk von Aktiven, mobilisiert durch die Veranstalter “Runder Tisch Seniorenarbeit Köln-Innenstadt” und “AG Zukunft und Alter” im Paritätischen Köln (in beiden Gruppierungen ist NWiA e.V. präsent), hat diesen Nachmittag mitgestaltet. So konnten allein in diesen großen sozialen Netzwerken neue Aufmerksamkeiten für das prekäre Thema Wohnen im Alter geschaffen werden, die nun im Alltag weiter wirken.

Begrüßt wurde diese bunte Konstellation vom Bezirksbürgermeister Innenstadt, der Vorsitzenden des Paritätischen Köln sowie dem innenstädtischen Seniorenvertreter.

Und durch diese besondere Veranstalter-Konstellation, kombiniert mit der Reichweite der Volkshochschule, konnten Menschen jenseits der bestehenden – und ebenfalls sehr aktiven! – Szene der neuen Wohnformen erreicht werden. Die Veranstalter beobachteten die Anwesenheit von VertreterInnen bzw. Mitgliedern der Sozialverbände und Seniorenvertretungen, der queeren Community Kölns sowie von MigrantInnen-Organisationen. Dies wird als ein Erfolg dieser breit aufgestellten Veranstaltung gewertet.

Da hier damit gerechnet wurde, dass Menschen erreicht werden, die sich zum Teil erstmals Gedanken über das Thema machen oder aber grundlegend betroffen sind von einem schlecht funktionierenden großstädtischen Wohnungsmarkt, waren die Informationen basal angelegt und aufbereitet:

wohn.mobil informierte zu möglichen Umbaumaßnahmen in der eigenen Wohnung in Richtung Barrierefreiheit; die GAG stellte das Konzept der Demenz-Wohngemeinschaften vor.


Zwei persönliche Rückmeldungen zum Abschied machen den Einsatz noch einmal greifbar lohnend:

“Endlich weiß ich jetzt, wohin ich mich wenden kann” – einen Eindruck zu erhalten von der Vielfalt der Möglichkeiten zu Beratung, Austausch und konkreter Unterstützung half dieser Dame, sich mit ihren Fragen nicht mehr so allein zu fühlen.

Und: “Durch Ihren Vortrag habe ich verstanden, dass ich erst einmal überlegen muss, was ich eigentlich will und kann, bevor ich mich bei Wohnprojekten um Aufnahme bewerbe” – hier ist ein Prozess des sich-Klarwerdens angestoßen worden, der Eigenverantwortung stärkt und da ansetzt, von wo aus wir das Thema Wohnen sinnhaft angehen können: bei uns selbst.

Musik und Tanz, Infostände und Austausch rundeten diesen Nachmittag ab und machten ihn insgesamt zu einem reichen, bunten, lohnenden Erlebnis. Möge dieses Erlebnis Früchte tragen!

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