Ein digitales Grundstückskataster für kommunale Flächen, gute Zusammenarbeit mit Behörden inklusive Informiertheit der Politik und Kommunalverwaltung, kostenlose Beratungsstellen für gemeinschaftliches Wohnen und eine Förderung der Quartiersarbeit – das sind laut einer Studie die Wünsche von Wohnungsanbietern/InvestorInnen, die bereit sind, gemeinschaftliche Wohnformen zu realisieren.
Prof. Dr. Annette Spellerberg hatte die Kurz-Studie – gefördert vom Finanzministerium Rheinland-Pfalz – an der TU Kaiserslautern (Fachbereich Raum- und Umweltplanung, Fachgebiet Stadtsoziologie) durchgeführt und die Ergebnisse aus der Befragung von acht Wohnungsbaugesellschaften Mitte 2021 vorgelegt. Den Abschlussbericht haben Dr.-Ing. Lynn Schelisch und Ricarda Walter M.A. verfasst.
“Die Auswertungen zeigen, dass ein großer Teil der acht befragten Wohnungsanbieter positive Erfahrungen mit den gemeinschaftlichen Mietwohnprojekten gemacht hat, was sich u.a. in der Umsetzung weiterer Projekte äußert. Aus Sicht der Befragten wurden als Vorteile gemeinschaftlicher Mietwohnprojekte vor allem Imagegewinn für das Unternehmen, die erwartete Außenwirkung, eine Erweiterung des Portfolios sowie die Wirkung ins Quartier genannt. Wohnprojekte brächten Impulse für den Stadtteil mit sich. Der Erfolg zeigt sich z.B. in Anfragen von weiteren Vereinen, die mit den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften kooperieren möchten. Gemeinschaftliche Mietwohnprojekte tragen zudem zur Nachhaltigkeit des Wohnbestands bei.
Nachteile wurden kaum geäußert, mit Ausnahme eines teilweise erhöhten Aufwands in der Planungs- und Entwicklungsphase. Herausforderungen für die Wirtschaftlichkeit gemeinschaftlicher Mietwohnprojekte werden vor allem in der Schaffung von Barrierefreiheit und der Umsetzung (einer größeren Anzahl) geförderter Wohnungen gesehen.”
Wir werden hier nach und nach über weitere Ergebnisse der Studie und Möglichkeiten der Übertragbarkeit für die Region Köln-Bonn berichten.
Quelle: Gemeinschaftliche Mietwohnprojekte. Abschlussbericht der Kurzstudie „Top-Down-Initiativen von Wohnungsanbietern zur Gründung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten und Mietervereinen“